Die digitale Transformation: Was bedeutet sie für Unternehmen?

03/27/2025
Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern, die anderen Windräder. 

Diese alte Weisheit trifft den Nerv der digitalen Transformation: Unternehmen stehen nicht nur vor einem Sturm, sondern vor einem strukturellen Klimawandel. Wer heute noch Mauern gegen diesen Wandel errichtet, riskiert morgen seine Wettbewerbsfähigkeit. Digitalisierung ist kein Trend – sie ist eine tiefgreifende Verschiebung, die Branchen, Prozesse, Denkweisen und Arbeitsweisen grundlegend verändert. 

Was ist digitale Transformation eigentlich und warum muss sie jetzt angegangen werden? 

Bevor wir die Auswirkungen betrachten, lohnt sich ein Blick auf das Fundament: Die digitale Transformation bezeichnet die tiefgreifende Veränderung von Unternehmen, Gesellschaft und Gewohnheiten durch den Einsatz digitaler Technologien. Dabei geht es nicht nur um die Digitalisierung bestehender Prozesse, sondern um eine strategische Neuausrichtung von Geschäftsmodellen, Unternehmenskultur und Kundeninteraktion. Digitale Transformation umfasst: 

  1. Technologische Innovationen: Künstliche Intelligenz, Big Data, Cloud Computing, Internet of Things (IoT) etc. 
  1. Neue Geschäftsmodelle: Plattform-Ökonomie, Subscription-Modelle, datenbasierte Services. 
  1. Veränderte Unternehmenskultur: Agilität, Innovationsgeist, Kund*innenzentrierung. 
  1. Struktureller Wandel: Neue Formen der Zusammenarbeit, flachere Hierarchien, interdisziplinäre Teams. 

Auf dieser Grundlage stellt sich die Frage: Warum ist gerade jetzt der richtige Zeitpunkt? Die Dynamik der digitalen Entwicklung erhält einen massiven Schub, wie wir an den immer kürzeren Entwicklungszyklen neuer Technologie oder durch die Auswirkungen der Corona Pandemie gesehen haben.  Remote Work, digitale Kundinnenservices und E-Commerce sind vom Ausnahmefall zur Norm geworden. Gleichzeitig steigen die Erwartungen von Kund:innen, Mitarbeiter:innen und Partne:rinnen an Flexibilität, Personalisierung und Geschwindigkeit. Unternehmen müssen reagieren – oder sie werden abgehängt. 

 

Auswirkungen auf Unternehmen 

Die digitalen Entwicklungen wirken sich auf nahezu alle Bereiche des Unternehmens aus. Wer die Chancen nutzen will, muss die Transformation ganzheitlich denken. 

Geschäftsmodelle im Umbruch

Früher konnte ein Produkt ein Jahrzehnt lang den Markt dominieren. Heute entstehen disruptive Start-ups, die mit digitalen Plattformen und datengetriebenen Services ganze Branchen umkrempeln. Beispiele: 

  • Airbnb hat den Hotelmarkt transformiert, ohne selbst Immobilien zu besitzen. 
  • Spotify hat die Musikbranche revolutioniert, ohne CDs zu produzieren. 
  • Too Good To Go verändert den Umgang mit Lebensmittelverschwendung digital und verbindet Nachhaltigkeit mit Konsumverhalten. 
Kund*innen im Zentrum

Die Transformation geht aber über Produkte hinaus – sie rückt die Kund:innen ins Zentrum des Denkens. Digitale Tools ermöglichen es, Kundinnenbedürfnisse in Echtzeit zu analysieren. Unternehmen können personalisierte Services anbieten, die weit über klassische Marketingstrategien hinausgehen. Erfolgreich sind jene, die echte Kund:innenbeziehungen aufbauen, nicht nur Transaktionen. 

Neue Formen der Zusammenarbeit

Auch innerhalb des Unternehmens verändern sich die Spielregeln: New Work, Remote Work, hybride Teams – digitale Transformation geht mit einer grundlegenden Veränderung der Arbeitswelt einher. Tools wie Microsoft Teams, Slack oder Miro haben physische Büros abgelöst. Gleichzeitig steigen Anforderungen an Selbstorganisation, digitale Kompetenz und empathische Führung. 

Daten als neues Gold

Und schließlich zeigt sich: Wer Daten versteht, gestaltet die Zukunft. Unternehmen sammeln, analysieren und nutzen Daten, um bessere Entscheidungen zu treffen. Predictive Analytics, Machine Learning und KI helfen, Trends zu erkennen und proaktiv zu agieren. Die Herausforderung: Datenschutz, Datensicherheit und ethischer Umgang mit Informationen. 

Mitarbeitende als Schlüssel zur erfolgreichen Transformation 

Doch Technologie allein reicht nicht – es braucht die Menschen im Unternehmen. Digitale Transformation ist nicht allein ein technisches Projekt – sie ist ein menschliches. Mitarbeitende müssen aktiv eingebunden werden. Das bedeutet: 

  • Ein gemeinsames Wertesystem entwickeln, das Offenheit, Lernfreude und Innovationsgeist fördert. 
  • Upskilling und Reskilling fördern: Kompetenzen wie Datenanalyse, digitale Kommunikation, agile Methoden oder KI-Verständnis werden zur Zukunftsbasis. 
  • Change Management professionell gestalten, um Unsicherheiten zu begegnen und Perspektiven zu öffnen. 

Unternehmen wie beispielweise SAP investieren jährlich massiv in Weiterbildungsprogramme für Mitarbeiter*innen und binden diese systematisch in Transformationsprozesse ein. 

 

Status quo: Wie weit sind Unternehmen heute? 

Wie wir bereits erörtert haben, ist die digitale Transformation unumgänglich. Doch es ist spannend zu sehen, wie weit deutsche Unternehmen in der Umsetzung der digitalen Transformation tatsächlich sind. Laut der „Digitalisierungsstudie 2023“ der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) haben nur rund 41 Prozent der Unternehmen digitale Transformation fest in ihrer Unternehmensstrategie verankert. Dabei gibt es klare Unterschiede je nach Unternehmensgröße und Branche. Besonders der Mittelstand hinkt hinterher. Der Schluss liegt nahe: Viele Unternehmen erkennen zwar die Notwendigkeit, setzen jedoch noch zu zögerlich auf umfassende digitale Strategien. 

Das birgt Risiken: Ohne klare strategische Verankerung bleibt Digitalisierung aktionistisch, punktuell und ineffektiv. Erst mit einer fundierten Verankerung auf Vorstandsebene wird Transformation zum nachhaltigen Wettbewerbsvorteil. 

Digitale Transformation und Nachhaltigkeit: Der Triple Bottom Line-Ansatz 

Die bisher beschriebenen Potenziale digitaler Transformation zeigen, wie tiefgreifend sie in Geschäftsmodelle, Prozesse und Kulturen eingreift. Doch ihre Relevanz geht noch weiter – sie kann ein zentraler Hebel sein, um unternehmerische Verantwortung im Sinne des Triple Bottom Line-Ansatzes (People, Planet, Profit) ganzheitlich zu verankern. Gerade in Zeiten zunehmender regulatorischer Anforderungen, gesellschaftlicher Erwartungen und klimatischer Herausforderungen wird Nachhaltigkeit zum wirtschaftlichen und ethischen Imperativ. Hier bietet die Digitalisierung wertvolle Werkzeuge. 

1. Ökologische Nachhaltigkeit – Digitalisierung als Hebel im Klimaschutz

Digitale Technologien ermöglichen es, ökologische Wirkungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette sichtbar und steuerbar zu machen. Beispiele aus der Wirtschaft sind u.a.: 

  • Smart Grids, die Energieflüsse effizienter regulieren. 
  • Digitale Zwillinge, die helfen Materialverbrauch und Emissionen in der Produktion zu reduzieren. 
  • KI-basierte Lieferkettenanalysen, die Logistikrouten optimieren und den CO₂-Ausstoß verringern. 

Unternehmen wie Vaude gehen hier mit gutem Beispiel voran: Der Outdoor-Hersteller digitalisiert seine Produktions- und Logistikprozesse, um Transparenz über Emissionen zu schaffen und aktiv gegenzusteuern. Gleichzeitig nutzt Vaude digitale Produktpässe, um Kund*innen über die Nachhaltigkeit einzelner Artikel zu informieren. 

2. Soziale Nachhaltigkeit – Teilhabe durch Digitalisierung

Die digitale Transformation kann auch Treiberin sozialer Gerechtigkeit sein – wenn sie inklusiv gestaltet wird. Chancen liegen wie teilweise bereits erwähnt in: 

  • Barrierefreien digitalen Lösungen, die auch Menschen mit Behinderung einbeziehen. 

Die Deutsche Bahn (DB) fördert ihre soziale Nachhaltigkeit über digitale Inklusion, indem sie ihre Bahn-App sowie die Website bahn.de weitgehend barrierefrei gestaltet – inkl. Screenreader-Kompatibilität, Kontrasteinstellungen, leichter Sprache und intuitiver Bedienbarkeit. 

 

 

Ökonomische Nachhaltigkeit – Zukunftssicherung durch Innovation

Nicht zuletzt stärkt digitale Transformation die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Denn in einer zunehmend volatilen, unsicheren und komplexen Welt brauchen Unternehmen nicht nur kurzfristige Effizienzgewinne, sondern auch langfristige Zukunftsfähigkeit. Hier setzt die Digitalisierung an – sie ist ein strategischer Motor für wirtschaftliche Resilienz, Innovationskraft und Skalierbarkeit. Der ökonomische Nutzen ergibt sich auf mehreren Ebenen, z.B.: 

  • Automatisierung von Prozessen senkt operative Kosten, reduziert Fehlerquoten und beschleunigt Abläufe – von der Produktion über den Kundenservice bis hin zum Rechnungswesen. 
  • Plattformbasierte Geschäftsmodelle wie Marktplätze, On-Demand-Services oder Sharing-Angebote schaffen völlig neue Umsatzquellen – oft mit geringem Kapitaleinsatz. 
  • Datenbasierte Entscheidungen ermöglichen eine präzisere Marktanalyse, vorausschauende Planung und ein agileres Reagieren auf Veränderungen. 

Doch wirtschaftliche Nachhaltigkeit bedeutet im digitalen Zeitalter mehr als Gewinnmaximierung: Es geht um zukunftsfähige, resiliente Geschäftsmodelle, die sowohl auf Wertschöpfung als auch auf Wertorientierung setzen – also Profit mit Purpose kombinieren. 

Ein eindrucksvolles Beispiel liefert Miele. Es setzt mit der Plattform Miele@home auf datenbasierte Services, smarte Steuerung und präventive Wartung. Zudem erprobt das Unternehmen Abo-Modelle wie Appliance-as-a-Service. So entsteht ein skalierbares, digitales Geschäftsmodell mit hoher Kundenbindung und Effizienz. 

Das heißt für uns, wenn digitale Technologien bewusst im Sinne des Triple Bottom Line-Ansatzes eingesetzt werden, sind sie kein Selbstzweck, sondern ein strategisches Werkzeug für nachhaltige Wertschöpfung. Unternehmen, die diesen Dreiklang in ihrer digitalen Agenda berücksichtigen, sichern sich nicht nur Wettbewerbsvorteile, sondern übernehmen auch Verantwortung für zukünftige Generationen. 

 
Chancen, Herausforderungen und Erfolgsfaktoren der digitalen Transformation 

Zum Schluss möchten wir einen kurzen Überblick über alle Facetten der digitalen Transformation über Chancen, Herausforderungen und Erfolgsfaktoren geben.  

Erfolgsfaktoren für die digitale Transformation 

Wie kann es also gelingen? Fünf zentrale Erfolgsfaktoren lassen sich herausarbeiten: 

  • Vision und Strategie: Klar definierte Ziele und ein „Warum“ für die Transformation. 
  • Leadership: Digitale Transformation braucht Führungspersönlichkeiten, keine Verwalter*innen.
  • Kulturwandel: Fehlerfreundlichkeit, Lernbereitschaft, Mut zur Innovation.
  • Investitionen in Technologie, Weiterbildung und Infrastruktur.
  • Kund:innenfokus: Wert schaffen statt nur Prozesse digitalisieren. 
Chancen 

Zusammengenommen ergeben sich für Unternehmen vielfältige Chancen: 

  • Effizienzgewinne durch automatisierte Prozesse. 
  • Innovationsfähigkeit durch neue Technologien. 
  • Globale Reichweite durch digitale Kanäle. 
  • Mitarbeiter:innenbindung durch flexible Arbeitsmodelle. 
Herausforderungen und Stolpersteine 

Gleichzeitig dürfen die Herausforderungen nicht unterschätzt werden: 

  • Widerstand gegen Veränderung in der Organisation. 
  • Fehlende digitale Kompetenzen bei Führungskräften und Mitarbeitenden. 
  • Fragmentierte IT-Landschaften und Legacy-Systeme. 
  • Cybersecurity-Risiken und Datenschutzanforderungen. 

Diese Stolpersteine zu identifizieren ist der erste Schritt – der zweite ist, gezielte Maßnahmen zu ergreifen. 

Fazit: Transformation als Daueraufgabe 

Am Ende steht fest: Digitale Transformation ist kein Projekt mit Start- und Enddatum. Sie ist ein kontinuierlicher Prozess, der permanente Lernbereitschaft erfordert. Unternehmen, die diese Haltung verinnerlichen, werden nicht nur überleben, sondern gestalten. Sie bauen Windräder statt Mauern – und nutzen den Wind der Veränderung für ihren Aufstieg. 

GPI Transformation übersetzt Buzzwords in die Wirklichkeit 

Wir als GPI Consulting GmbH beschäftigen uns seit unserer Gründung vor nun über 15 Jahren immer wieder mit genau diesen Fragen: 
Welche Form der digitalen Transformation verfolgen wir? Und vor allem: Wie gelingt die Umsetzung? 

Aus den vielen Antworten, Versuchen, Fehlern und Neubeginnen, die wir aus diesen Fragen ziehen ist unser Beratungsschwerpunkt GPI Transformation entstanden. 

GPI Transformation – unsere Antwort auf die prozessualen und menschlichen Herausforderungen, die eine Transformation mit sich bringt. Wir bieten eine 360 Grad-Beratung für deinen individuellen Transformationsweg und ermöglichen einen Austausch mit Experten zu Themen rund um die Digitalisierung. 

Wir sprechen nicht nur über Themen, sondern wir begleiten. Und genau das ist unser USP! 

 

Wir sind deine Wegbegleiter 

Unser Antrieb ist es, dir auf deine ganz persönlichen Fragen und Herausforderungen ein Wegbegleiter zu sein. Weil wir den Weg selbst schon gegangen sind und ihn immer noch gehen. Und, weil wir von der Notwendigkeit des Wandels überzeugt sind und positiv nach vorne schauen. Wir sind dein Wegbegleiter, der individuell auf dich und deine Bedürfnisse eingeht. Kontaktiere uns! 

Autorin: Catharina Lauser 

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