18. Dezember 2019 GPI 2 Minuten Lesezeit

Bouldern für mehr Selbstachtung

Lieber Santa,

wieder geht eine aufregende Woche zu Ende und es ist Zeit für eine kleine Geschichte der Achtsamkeit. Heute, am 3. Advent, möchte ich dir vom Bouldern erzählen.

Du fragst dich vielleicht, was Bouldern und Achtsamkeit miteinander zu tun haben? Die Antwort ist ganz einfach: Der Sport ist ein Headcleaner. Beim Klettern konzentriere ich mich nur auf die Route, meinen Körper und meine Bewegungen. Ich denke an nichts anderes mehr und bin für ein paar Minuten vollkommen auf diese eine Sache fokussiert. Alles andere – auch Probleme aus Privat- und Berufsleben – sind für diese Zeit ausgeblendet. Mir hilft diese kurze Pause sehr, meine Gedanken ordnen sich von allein.

Es gibt sehr oft Routen, die ich über Tage oder Wochen hinweg immer wieder probiere und an denen ich immer wieder scheitere. Nach und nach probiere ich immer wieder neue Herangehensweisen aus und komme dadurch immer ein kleines Stückchen weiter. Es ist, als würde ich mir die Route nach und nach methodisch erarbeiten. Wenn ich sie dann tatsächlich schaffe, fühlt sich das oft viel wertvoller an als Routen, die beim ersten Versuch gelingen. Ich lerne eine Menge über das Überwinden von Herausforderungen.

Ich habe selten einen Sport erlebt, bei dem die Leute so relaxed, freundlich und hilfsbereit sind. Wildfremde Leute geben sich Tipps, feuern sich gegenseitig an oder lösen sogar Partnerrouten zusammen. Wenn man gerade nicht klettert, kann man einfach mit anderen auf den Matten entspannen und sich austauschen.

Bouldern ist bei uns in der GPI Betriebssport, lieber Santa. Ist das nicht klasse? Ich bin durch Kollegen der GPI überhaupt erst darauf aufmerksam geworden. Als ich ganz neu hier war, haben mich Johannes und Jason nach Feierabend einfach mal mit in die Halle genommen und mir die Grundlagen beigebracht. Eine gute Gelegenheit, sich auch außerhalb des „normalen“ Arbeitsumfeldes kennen zu lernen und Vertrauen untereinander zu schaffen. Gerade als Anfänger braucht man Vertrauen in die Leute, die einem die ersten Routen erklären.

Ein solches Vertrauen geben wir uns gegenseitig im manchmal hektischen Projektalltag. Wir wissen, dass wir uns aufeinander verlassen können. Und es gibt noch etwas Schönes: Das ganz eigene Selbstvertrauen wächst und wird gestärkt. Ich achte auf mich und all meine Sinne. Das hat Bouldern mit Achtsamkeit zu tun.

Dein Tino Hentschel

Danke an Flashh für das Foto!