Hybrides Arbeiten: Remote, Präsenz und die Balance dazwischen

03/05/2025

Als Berater für agile Methoden sehe ich jeden Tag, wie wichtig Kommunikation, Zusammenarbeit und Flexibilität für erfolgreiche Teams sind. Die zunehmende Verlagerung hin zu Remote- und Hybrid-Arbeitsmodellen bringt spannende neue Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen mit sich, die nicht unterschätzt werden sollten.

Wie bleibt Teamgeist auf Distanz erhalten?

Ich arbeite in Berlin, während der Rest meines Teams und meine Kunden in Hamburg sitzen und genieße viele Vorteile der Remote-Arbeit: Einen flexiblen Alltag und die Möglichkeit, eigenständig zu arbeiten. Allerdings merke ich auch immer mehr, dass mir etwas fehlt – und das sind die spontanen Gespräche und der persönliche Austausch.

Im Homeoffice sind meine Arbeitstage oft rein sachlich strukturiert. Alle Termine finden als Videocall statt und sind klar auf bestimmte Projekte und Aufgaben fokussiert. Oft fehlt der Raum für die kleinen Unterhaltungen, die das Arbeiten im Büro so angenehm und menschlich machen. Diese „Kaffeepausen-Gespräche“, die uns über die Projekte hinaus verbinden und ein echtes Gemeinschaftsgefühl schaffen, finden im Remote-Alltag eher selten statt.

Eine besondere Gelegenheit, die mir GPI bietet und die ich sehr schätze, ist meine monatliche Reise nach Hamburg, zusätzlich zu den Kundenterminen vor Ort. Diese Besuche sind echte Highlights für mich. Sie bieten mir nicht nur die Gelegenheit, mich mit meinen Kolleg:innen vor Ort zu treffen und tiefergehende Gespräche zu führen, sondern stärken auch das Gemeinschaftsgefühl im Team. Der persönliche Kontakt, der Teamgeist und die lockeren Gespräche schaffen eine ganz andere Verbindung und bleiben mir auch im Remote-Alltag noch lange im Gedächtnis.

Insgesamt bietet Remote-Arbeiten zahlreiche Vorteile — von mehr Flexibilität bis hin zu einer besseren Work-Life-Balance. Doch es gibt auch Herausforderungen, insbesondere wenn es um die Förderung einer agilen Arbeitsweise geht:

Die Vorteile von Remote- und Hybrid-Arbeit

Trotz dieser Herausforderungen gibt es viele Vorteile, die Remote- und Hybrid-Arbeitsmodelle aus einer agilen Perspektive bieten:

  1. Mehr Flexibilität für selbstorganisierte Teams: Ein zentraler Bestandteil der agilen Philosophie ist die Selbstorganisation. Remote-Arbeit gibt den Teams mehr Autonomie, ihre Arbeitszeit und -weise selbst zu gestalten. Das kann zu einer höheren Zufriedenheit und Produktivität führen, da sich die Teammitglieder ihre Arbeit besser an ihre persönlichen Bedürfnisse anpassen können.

  2. Zugriff auf globales Talent: Remote-Arbeit ermöglicht es Unternehmen, Talente unabhängig von ihrem Standort zu rekrutieren. Das erweitert die Möglichkeiten enorm, vor allem wenn spezialisierte Fachkräfte gesucht werden, die lokal vielleicht nicht verfügbar sind. Agile Teams profitieren davon, dass sie vielfältiger werden und neue Perspektiven einbringen können.

  3. Mehr Effizienz durch asynchrone Kommunikation: In agilen Teams gibt es oft Diskussionen darüber, wie viele Meetings wirklich notwendig sind. Remote-Arbeit fördert asynchrone Kommunikation — sei es durch Dokumentationen, Chat-Nachrichten oder aufgezeichnete Meetings. Dies kann den Teams helfen, fokussierter zu arbeiten und Störungen zu minimieren.

Die Herausforderungen des Remote-Arbeitens
  1. Fehlende spontane Kommunikation: Agiles Arbeiten lebt von schnellem, unkompliziertem Austausch. Ob im Daily Stand-up oder während eines spontanen Brainstormings am Whiteboard – der persönliche Kontakt ist oft Katalysator für kreative Lösungen. Bei der Remote-Arbeit fehlt oft diese spontane Interaktion, die an der Kaffeemaschine oder im Flur entsteht. Stattdessen sind alle Gespräche geplant und formell, was zu einer sehr sachlichen Atmosphäre führen kann.

  2. Virtuelle Zusammenarbeit ist anders: Tools wie MS Teams, Slack oder Miro helfen dabei, virtuell zusammenzuarbeiten, aber sie ersetzen nicht das persönliche Zusammenspiel. Oft dauert es länger, bis eine Idee digital visualisiert wird, und Missverständnisse treten häufiger auf, wenn man nur über Chat oder Video kommuniziert. Zudem geht ein Großteil der nonverbalen Kommunikation verloren, die im persönlichen Gespräch so wichtig ist.

  3. Teamkultur auf Distanz: Eine der größten Herausforderungen sehe ich darin, ein starkes Teamgefühl aufzubauen, wenn alle remote arbeiten. Gerade in agilen Teams, wo Vertrauen, offene Kommunikation und gegenseitige Unterstützung entscheidend sind, kann es schwierig sein, diese Elemente zu pflegen, wenn man sich nur über Bildschirme sieht.

 

Mein persönliches Fazit: Die hybride Lösung als „Best of Both Worlds“

Mir persönlich gibt die Mischung aus Remote- und Präsenzarbeit das Beste aus beiden Welten: Ich habe die Freiheit, meinen Arbeitsalltag flexibel zu gestalten, und gleichzeitig die Möglichkeit, durch persönliche Treffen eine starke Verbindung zu meinem Team aufrechtzuerhalten. Diese Kombination ermöglicht es uns bei GPI, die Vorteile agiler Methoden voll auszuschöpfen und gleichzeitig die Flexibilität moderner Arbeitsmodelle zu nutzen.

Am Ende geht es darum, eine Balance zu finden und die Arbeitsweise an die Bedürfnisse des Teams und des Projekts anzupassen. Unternehmen, die ihren Mitarbeitenden solche hybriden Modelle ermöglichen, schaffen nicht nur eine attraktivere Arbeitsumgebung, sondern fördern auch die Zusammenarbeit und Innovationskraft, die agile Methoden so erfolgreich machen.

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